Nachdem eine Flasche Bier uns in die Träume geschickt hat, konnten wir heute endlich mal richtig ausschlafen – bis um 10:30am Ortszeit (18:30 in Deutschland), gefrühstückt haben wir wieder im 5Diner an der Mall, damit wir wie angekündigt gleich im Anschluss auch den restlichen Teil der Mills Mall erkunden können. Heute ist Sonntag, trotzdem hat die Mall von 11am-6pm geöffnet, was die Amerikaner auch gut zum Einkaufen nutzen, denn viele von ihnen (insbesondere die spanisch-sprachigen Hispanics, die heute überwiegend unterwegs waren) haben eine Arbeitswoche mit sechs Tagen und daher nur den Sonntag zum Shoppen zur Verfügung. Heute lag unser Interesse weniger auf den Schuhgeschäften, sondern vielmehr auf den Clothing Stores (Klamottenläden), von denen es in der Shopping Mall mehr als genug gibt. Ganz offensichtlich gibt es in den USA keine Modetrends wie in Europa, denn die Farbe lila ist hier nur eine unter vielen und nicht die bestimmende Modefarbe in diesem Herbst. Generell gibt es keine erkennbaren Trends, weder bei Frisuren noch bei Schuhen noch in der Mode, alles ist viel individueller als wir es von Deutschland kennen.
Entsprechend viel gibt es auf einer Shoppingtour zu sehen, zu entdecken und zu kaufen. Denn kaufen könnten wir hier ohne Ende, die Preise in den Bekleidungsgeschäften sind nicht nur in Dollar günstig, zum gegenwärtigen Wechselkurs von $1.50 für einen Euro ist es für uns extrem billig. Beim Einkaufen muss man sich daran gewöhnen, dass die Preise an den Waren nicht dem Endpreis entsprechen – an der Kasse wird immer noch der jeweilige Sales Tax entsprechend unserer Mehrwertsteuer draufgeschlagen, dieser Sales Tax ist von Bundesstaat zu Bundesstaat und sogar in unterschiedlichen Städten eines Bundesstaates verschieden. In Tempe kommt zum Nettopreis einer Ware ein Sales Tax in Höhe von 8,1% hinzu, in Albuquerque, New Mexiko beträgt er 5,9375% und in Colorado Springs muss man mit einem Aufschlag von 6,1% rechnen. Der relativ hohe Satz hier in Tempe hat uns aber heute wie auch gestern nicht davon abhalten können, richtig zuzuschlagen – bei den niedrigen Preisen und dem günstigen Wechselkurs können Europäer hier im Moment einkaufen wie Könige, falls man nicht gerade einen Leatherstore (Ledershop) besucht, der handgearbeitete Cowboystiefel und Lederjacken verkauft – für ein Paar originale Leder-Cowboystiefel muss man locker zwischen $250 und $650 auf die Theke legen – wobei man hier nur in den seltensten Fällen Bargeld auf die Theke legt, selbst die Getränkeautomaten akzeptieren Kreditkarten, was ein Beweis dafür ist, dass man wirklich alles mit Kreditkarte bezahlen kann. Und bezahlen sollte, denn die amerikanischen Banknoten sind solche Lappen, dass sie leicht zu fälschen sind und viele Händler haben Angst vor falschen Banknoten, insbesondere vor frisch gedruckten, wie wir sie von unserer Bank in Deutschland erhalten haben.
Jedenfalls haben wir heute wieder bis zum Ladenschluss die Geschäfte durchgestöbert und dick Beute gemacht… wir werden ganz sicher noch einen Koffer kaufen müssen, um all den Kram nach Hause zu schaffen. Die Planung für morgen (Montag) ist noch offen, vielleicht leihen wir uns mal Richards Truck und erkunden ein bischen die Gegend oder besuchen den in der Nähe gelegenen South Mountain Park, schliesslich verlassen wir das Sun Valley am Dienstag ja schon wieder in Richtung Nevada.