Trip in die USA


11. November 2009

Wald mitten in der Wüste

Rubrik: Arizona – Tags: , , , – Sascha – 14:43

Wald mitten in der WüsteLaubwald in der Wüste ArizonasTina marschiert Richtung Bill Williams River
Ein MaultierhirschUnwirkliche Szenerie in der Wüste ArizonasSascha Nähe Bill Williams River
20 Meilen südlich von Lake Havasu City mündet der Bill Williams River in den Colorado River. Das Mündungsgebiet des Flußes ist ein Wildlife Refuge und wir haben es heute besucht – ohne zu wissen, dass uns ein absolut unwirkliches Szenario erwarten würde: Ca. 5 Meilen flußaufwärts von seiner Mündung sorgt das Wasser des Bill Williams River für eine Flora und Fauna, wie man sie im Norden der USA erwarten würde – nicht aber in den Wüsten Arizonas. Ein richtiger Wald mit Laub- und Nadelbäumen wie wir sie seit Colorado nicht mehr gesehen haben breitet sich im Fluß-Tal aus. Eine unbefestigte Piste führt in das Wildlife Refuge hinein, bis an den Wald, ab dort wird der sandige Boden zu locker und tief um normalen Fahrzeugen das Weiterkommen zu ermöglichen. Wir haben es uns aber natürlich nicht nehmen lassen uns zu Fuß in Richtung Fluß durch den Wald zu bewegen, wo wir auch prompt auf einen Maultierhirsch trafen, der offensichtlich keinerlei Ängste vor Menschen zu haben schien. Er posierte stolz und auch neugierig für unsere dankbaren Kameras, bevor er gemächlich davontrottete. Diese Begegnung veranlasste uns ein wenig genauer die Spuren im Sand zu betrachten und Tina entdeckte dabei riesige Abdrücke von Pranken – könnten die von einem Bergpuma, einem Mountain Lion stammen? Alleine der Gedanke daran ließ uns das Blut in den Adern gefrieren – schließlich sind wir ortsunkundig und vor allem unbewaffnet. Die Wildnis und das Tierreich in den USA ist nicht mit Europa zu vergleichen – hier kann es zu wirklich lebensbedrohlichen Begegnungen mit Klapperschlangen wie der Diamondback oder der Sidewinder Rattlesnake, Skorpionen, Schwarze Witwen, Bergpumas und auch Koyoten kommen. Schnellen Schrittes machten wir uns also lieber wieder zurück zu unserem Auto… wir haben übrigens immernoch keine Klapperschlangen gesehen und Tina ist darüber nicht mal unglücklich.

10. November 2009

Palm Canyon in der Sonoran Desert

Rubrik: Arizona – Tags: , , , – Sascha – 23:38

Signal Peak in der Sonoran DesertBlick aus dem Canyon übder die WüsteJa wir lieben die Wüste
Die einzigen natürlichen Palmen in ArizonaSascha im Palm CanyonSunset in Sonoran Desert near Palo Verde
Heute wollten wir eigentlich den Highway 95 über den Parker Dam und Quartzsite bis nach Yuma an der Grenze zu Mexiko hinuntercruisen und dann rüber nach Kalifornien machen – der Highway führt hinter Quartzsite durch einen Teil der Sonoran Wüste. Auf halber Strecke nach Yuma fährt man durch den Kofa National Wildlife Refuge und ein dezentes Schild mit einem Hinweis auf den Palm Canyon erregte unsere Aufmerksamkeit – insbesondere da nur eine Schotterpiste vom Highway in die 7 Meilen entfernten Berge abzweigte. Wozu haben wir unsere Bergstiefel mitgebracht und einen Allrad-SUV gemietet wenn nicht genau für diesen Zweck? Am Fuße des Berges mit dem bezeichnenden Namen Signal Peak endet die als “rough ride dirt road” ausgeschriebene Schotterpiste, wir also rein in die Bergschuhe und ab in den Canyon. Wenn man auf dem Geröll läuft, kann man hören wie trocken selbst die Heimat der Kakteen, die Steine, hier sind. Umso überraschter waren wir am Ende des Canyons, der nicht nur einen grandiosen Blick über die Ebene der Wüste, sondern in der Tat in einer winzigen, von außen nicht einsehbaren Felsspalte einer ganzen Familie kalifornischer Fächerpalmen ein unwirkliches Zuhause bietet. Diese handvoll Palmen hier draußen in der Wüste ist tatsächlich das einzige in Arizona natürliche Palmenvorkommen – alle Artgenossen, von denen es reichlich in Arizona gibt, wurden von Menschenhand gepflanzt. Neben den Palmen als Sehenswürdigkeit bietet das Kofa National Wildlife Refuge noch weitere Highlights: Die absolute Stille, die nur durch das sanfte Säuseln des Windes und dann und wann vom Geheul eines Koyoten begleitet wird. Dieser Abstecher hat sich gelohnt, auch wenn wir dafür unser eigentliches Tagesziel sausen lassen mussten – die Herbsttage sind auch in Arizona mit 10 Stunden Sonnenlicht leider viel zu kurz – dafür haben wir heute wenigstens noch einen Kitfox in der Wüste getroffen, während wir einen der goldenen Sonnenuntergänge in einem sandüberfluteten Nachbartal bewundern durften….