Trip in die USA


25. October 2009

Ein Abend bei Applebees

Rubrik: American Life – Tags: , , , – Sascha – 23:33

Am Abend waren wir noch aus, ein Essen mit Geschäftspartnern und der Filmcrew stand an – in einem Restaurant der Kette Applebees. Dass das Essen in den Staaten gewöhnungsbedürftig ist, haben wir schon festgestellt, jetzt waren wir gespannt darauf, wie das wohl in einer Gesellschaft von statten geht. Man muss am Eingang des Restaurants warten, bis man von einem Kellner in Empfang genommen wird, der zähltt die Gruppe durch und schnappt sich gleich mal so viele Bestecksets wie Gäste vor ihm stehen und geleitet einen dann sogleich zu einem Tisch.

Auch in einem gehobenen amerikanischen Restaurant gibt es überwiegend Fingerfood, von Burgern über Mozarella Sticks, Sliders bis hin zu Ribletts, Amerikaner essen eben am liebsten mit den Fingern. Und wenn sie dann doch mal ihr Besteck benutzen müssen, dann scheiden sie ihr Essen mit Messer und Gabel – ganz so wie wir auch, mit dem eklatanten Unterschied, dass Amerikaner, sobald sie ein Stück mundgerecht geschnitten haben, das Messer beiseite legen und die Gabel von der linken in die rechte Hand wechseln um sich das soeben geschnittene dann mit der rechten Hand in den Mund zu stecken. Umständlicher geht es wohl kaum *lach* Unsere europäischen Tischmanieren haben nun schon mehrfach Aufmerksamkeit erregt, anständig mit Messer und Gabel zu essen ist hier keine Selbstverständlichkeit!

Das Essen insgesamt ist in der Regel einfach nur geschmacklos zubereitet, warum sollte es auch gewürzt werden, schliesslich steht ja auf jedem Tisch eine Flasche Ketchup von Heinz, den die Amis sich auf beinahe jede Speise schütten. Kaum hat man den Teller leer, kommt der Kellner angewetzt um ihn abzuräumen – man hat uns gesagt, dass er auf diese Weise schneller dazu kommt, seine Rechnung zu schreiben. Und in der Tat… die Rechnung bekommt man sofort nach dem Essen ohne danach fragen zu müssen auf den Tisch gestellt.

Übrigens: In den USA verdienen Kellner ihren Lebensunterhalt hauptsächlich durch das Trinkgeld, den “tip”. Das Trinkgeld sollte 10-20 Prozent des Rechnungsbetrages ausmachen, 10%-15% gibt es für durchschnittlichen Service, um 20% tip zu geben, sollte man schon persönlich vom Kellner gefüttert werden – Europäer neigen übrigens dazu, viel zu viel Tip zu geben, wie Richard uns versicherte. Wir werden das beherzigen….